Gründung Bürgerinitiative Rückenwind Herrenberg
Für Windkraft: N E I N beim Bürgerentscheid
Pressemeldung zum Pressegespräch
Was wir wollen
Wir brauchen Windenergieanlagen. Wir stehen hinter dem Ziel der Klimaneutralität, die für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder zentral ist und die die Stadt beschlossen hat, und dafür brauchen wir Windkraft.
Wir stehen für erneuerbare Energieerzeugung durch Windkraft hier bei uns vor Ort an Standorten, an denen keine schützenswerten Güter wie Artenvielfalt und Grundwasser dadurch gefährdet werden. Im amtlichen Verfahren ist sichergestellt, dass Gefahren für schützenswerte Güter verhindert werden. Wir begrüßen deshalb, dass im Rahmen der Ausweisung von Vorranggebieten durch die Regionalversammlung der Region Stuttgart an Standorten in der Wasserschutzzone II der Gewässerschutz jetzt geprüft werden soll.
Dies betrifft das Vorranggebiet im Spitalwald. Im angrenzenden Staatsforst auf Jettinger Gemarkung ist die Planung für Windkraftanlagen bereits weiter fortgeschritten. Hier zeichnet sich ab, dass die Anlagen gebaut werden. Wir sind deswegen zuversichtlich, dass die Prüfung in diesem Wald auch auf Herrenberger Gemarkung ergibt, dass Windräder gebaut werden können.
Wir gehen folglich weiter davon aus, dass am 13. Juli 2025 in Herrenberg ein Bürgerentscheid stattfindet. Unser Ziel ist es, diesen für Windkraft zu entscheiden, so dass die Prüfung weiterer schützenswerter Güter im Genehmigungsverfahren erfolgen kann.
Ohne ausreichend Standorte für Windkraftprojekte gibt es insbesondere in Süddeutschland keine zukunftsfähige Stromversorgung. Ohne sichere Stromversorgung gibt es keine Industrie. Und ohne Industrie würde die Basis für weiteres wirtschaftliches Wachstum und den Erhalt unseres Wohlstandes entfallen.
Aus Herrenberger Sicht kommt die finanzwirtschaftliche Bedeutung des Windenergie-Projekts hinzu. Angesichts der extrem angespannten Haushaltslage ist die Stadt zwingend nicht nur auf höhere Steuereinnahmen angewiesen. Sie benötigt vor allem auch ein langfristig stabiles und krisensicheres Finanzaufkommen, um massive Einsparungen im Haushalt und sehr schmerzhafte Einschnitte für die gesamte Stadtgesellschaft zu verhindern. Der Bürgerentscheid kann Windräder im Gebiet westlich von Herrenberg nicht verhindern, sondern nur, dass diese auf der Stadt gehörender Fläche gebaut werden und damit der Stadt die Mitspracherechte und die Einnahmen entgehen. Stattdessen würden dann Einzelne statt der Allgemeinheit verdienen.
Die Gruppierung, die den Bürgerentscheid erreicht hat, zielt darauf ab, die laufenden Planungen für mehrere Windräder auf Waldflächen, die in städtischem Besitz sind, zu untersagen. Sie schadet der Stadt, es ist der falsche Zeitpunkt für den Bürgerentscheid. Die Gutachten, die im weiteren Genehmigungsverfahren erstellt werden, werden die Fakten auf den Tisch bringen, die überhaupt erst eine sachliche Entscheidung ermöglichen. Aufgrund der Planungen in Jettingen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Windräder in Richtung Nagold gebaut, egal wie der Bürgerentscheid ausgeht. Man kann der Gruppierung zudem das Sankt-Florians-Prinzip unterstellen: Die Windräder sollen woanders hin oder es soll an anderen Orten weiter Kraftwerke für landschaftszerstörend abgebaute Kohle oder Atomkraftwerke geben, die hoch giftigen Abfall produzieren.
Wer wir sind und was wir vorhaben
Mit diesem Ziel, Windkraft auf städtischen Waldflächen weiterhin möglich zu machen, haben wir am 21.03.2025 die Bürgerinitiative Rückenwind Herrenberg gegründet. Dahinter steht ein breites Bündnis quer durch alle politischen Lager, engagierte Bürgerinnen und Bürger, denen die Zukunft von Herrenberg am Herzen liegt. Zum ersten Treffen kamen 20 Menschen, mittlerweile sind wir mindestens doppelt so viele, die sich beteiligen wollen
Wir planen:
• Lebendiges Windrad aus Menschen (Rekordversuch) am 1. Juni
• Infostände mit Dialogangebot in Herrenberg und den Teilorten im Juni und Juli
• Erstellen und Verteilung von Flyern
• Haustürbesuche, die aufklären und zur Wahl aufrufen
Wir drei sprechen für die Bürgerinitiative:
Jannis Ahlert,…
Eva Lang, in Herrenberg und Kuppingen aufgewachsen, seit 9 Jahren wieder in Kuppingen, Sozialpädagogin, im Kita-Bereich tätig, Mitglied im BUND und im Verein „Flüchtlinge und wir“, Beisitzerin im Ortsvorstand von Bündnis 90/Die Grünen
Klaus Weingärtner, Physiker, seit 40 Jahren beschäftigt in verschiedenen Industriebetrieben und jetzt kurz vor der Rente
seit 11 Jahren in Herrenberg, seit daher im Arbeitskreis Energie der lokalen Agenda 21,
seit 5 Jahren einer der beiden Sprecher
Wir suchen weitere Herrenbergerinnen und Herrenberger, die sich für eine saubere, nahe und zukunftsfähige Energieversorgung einsetzen und uns tatkräftig und/oder mit einer Spende unterstützen wollen.